amazon fireTV
Das Wohnzimmer scheint auf Technik-Firmen einen besonderen Reiz auszuüben. Egal ob Microsoft, Apple oder Google, alle wollen ins Wohnzimmer. Mit dem fireTV reiht sich nun auch amazon ein in die Riege derer, die es versuchen.
Die Könige im Versuchen und Scheitern auf diesem Gebiet sind übrigens Google, die es bisher gleich dreimal versucht haben: 2010 stellte Google den „Google TV“ vor, den Hardwarepartner Logitech später als „großen Fehler“ beschrieb. 2012 folgte der Nexus Q, der es in die Top 10 „fails“-Liste des Jahres bei CNN schaffte. Der letzte und erfolgreichste Versuch war dann der Chromecast 2013, dem vor allem sein günstiger Preis zu eine gewissen Erfolg verhalf.
Ein Grund für das Scheitern der Google-Produkte war mit Sicherheit auch, dass es Google, im Gegensatz zu Apple, bis heute nicht geschafft hat sich als Content-Anbieter für Filme und Musik zu platzieren. Diesen Geburtsfehler hat amazon geschickt vermieden, indem man die ehemalige Tochterfirma LoveFilm und amazon Prime einfach zu amazon Prime Instant Video verschmolzen hat, und somit Millionen amazon-Kunden, mehr oder weniger freiwillig, auch zu Streaming-Kunden gemacht hat.
Außerdem ist amazon mit dem fireTV auch ein wirklich schönes Stück Hardware gelungen, das mit kompakter Bauweise und schlichtem aber edlen Design überzeugt. Die Fernbedienung bringt ein Mikrofon für Sprachsuche mit, keine schlechte Idee, schließlich ist das Eingeben von Titeln und Namen über die Fernbedienung wirklich kein großer Spaß. Leider hat amazon hier aber nicht alle Möglichkeiten ausgenutzt. Die Sprachsuche funktioniert nur für den eigenen Store, wer zum Beispiel in der ZDF Mediathek einen Beitrag sucht muss die Buchstaben weiterhin mühsam mit der Fernbedienung auswählen, hier funktioniert die Sprachsuche nicht.
Im Vergleich zum Apple TV ist der fireTV eindeutig das bessere Gerät. Denn während der Apple TV eine reine Abspielmaschine ist, lassen sich auf dem fireTV auch eigene Apps, vor allem Spiele, installieren. Auch wenn die Auswahl an Apps noch recht begrenz ist – und es fraglich bleibt ob sich das überhaupt jemals ändern wird – die vorhandenen Apps machen, insbesondere mit dem eigens entwickelten Gamecontroller, Spaß und sind ein echter Mehrwert.